Grundsätzlich ist das Ziel dieser, auf 4-6 Stunden angelegten, Sequenz die Anbahnung einer differenzierten Auseinandersetzung und kritischen Einordnung
von bildgenerativer Künstlicher Intelligenz in künstlerischen Kontexten.
In einem ersten Schritt wurde hierfür zunächst der traditionelle Kunstbegriff umrissen. Die Lernenden bearbeiteten hierzu im Kursnotizbuch in OneNote hinterlegte Arbeitsaufträge (siehe
unten).
Über eine Annäherung über die Funktionen verschiedener Kunstwerke im weitesten Sinne formulierte der Kurs eine erste Definition von Kunst, die etwa wie folgt lautete:
Kunst ist ein bewusster, intentionaler Ausdruck persönlicher Gefühle, Gedanken, Konzepte und Ideen, der uns emotional berührt und zum Nachdenken anregt. Sie muss nicht ‘nützlich’ sein, kann aber in einem praktischen Zusammenhang stehen und lebt durch persönliche Interpretation und Provokation.
In der folgenden Stunde erarbeiteten die Lernenden den erweiterten Kunstbegriff nach Joseph Beuys.
Hierfür standen ihnen unterschiedliche Zugänge zur Verfügung, die im weitesten Sinne selbstreferenziell jeweils mit Unterstützung verschiedener KI-Systeme erzeugt wurden.
So standen mehrere Zugänge zur Verfügung:
ein KI-zusammengefassten Sachtext inkl. KI generiertem Hörtext,
ein Podcast, der mit Notebook LM erzeugt wurde
und ein knappes Lernvideo.
Abschließend galt es die Inhalte mit einem praktischen Anwendung (aus Schlagworten eine Bild-Wortwolke gestaltend) verarbeitend umzuwälzen.
Die Grundlagen für die Auseinandersetzung und Einordnung von bildgenerativer KI waren nun gelegt.
Über ein motivierendes “KI oder Mensch”-Quiz auf der Plattform Kahoot fand eine erste Annäherung statt.
Es fiel den Lernenden hierbei schwer, die präsentierten Bilder klar einem menschlichen oder maschinellen Urheber zuzuordnen. So konnte die Stundenleitfrage formuliert werden, wie KI die Rolle von Künstler*innen verändert.
Im Rahmen einer vertiefenden Recherche lernten die Schülerinnen nach eigenen Vorlieben verschiedene Künstlerinnen kennen, die auf unterschiedliche Weise mit KI arbeiten.
In einer Taskcard wurden die Lernenden dann dazu eingeladen, mit der DSGVO-konformen Fobizz-KI bildgenerative KI selbst zu erproben:
https://www.taskcards.de/#/board/008b65cb-5b4c-®†4407-a673-688f0e40d8a4/view
Im Rahmen mehrerer zentraler Reflexionsphasen wurden die konkrete Arbeitsweise und die Ergebnisse der Lernenden analysiert und reflektiert.
Aufbauend wurden die Rolle von Künstlerinnen und Künstlern unter den Bedingungen bildgenerativer künstlicher Intelligenz sowie das Verständnis von KI-Kunst nach Beuys kritisch eingeordnet.
Im Sinne einer kritischen Medienbildung wurde abschließend die Funktionsweise bildgenerativer KI erläutert und durch weitere Erprobungsphasen die gesellschaftlichen Herausforderungen thematisiert, die sich aus sich reproduzierenden Vorurteilen (Bias in den Datensätzen) und durch Deepfakes ergeben.
Die Lernenden zeigten während der gesamten Sequenz ein hohes Maß an Motivation und Interesse.
Die bereitgestellte Taskcard kann gerne kopiert und an individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Rückmeldungen und Feedback sind stets willkommen.